

Tarifa im Süden von Spanien - Afrika zum Greifen nah
Die andalusische Stadt Tarifa ist die am südlichsten gelegene Stadt auf dem europäischen Festland. Tarifa liegt in Spanien an der Atlantikküste "Costa de la Luz", direkt an der Straße von Gibraltar. Hier an der Meerenge von Gibraltar ist Afrika nur 14 km von Spanien entfernt und scheint bei guter Sicht zum Greifen nah zu sein.
Tarifa hat ca. 18.000 Einwohner und einen kleinen, belebten Stadtkern mit vielen kleinen Plazas, Restaurants, Bars und Pubs. Die Altstadt ist von einer dicken Festungsmauer aus maurischer Zeit umgeben, Puerta de Jerez ist das sehr gut erhalte Eingangstor der Stadt.
Isla de Las Palomas - Die Taubeninsel
Das Kap Tarifa „Punta de Tarifa“, unweit der Stadt Tarifa gilt als der südlichste Punkt auf dem eurpäischen Festland. Etwas weiter südlich befindet sich die Insel "Isla de Las Palomas", welche über einen etwa 150 m schmalen, befahrbaren Damm bequem zu Fuß erreicht werden kann. Die kleine Insel, ist der Ort, an dem das Mittelmeer auf dem Atlantik trifft, östlich vom Damm befindet sich das ruhige, kristallblaue Mittelmeer und auf der westlichen Seite der stürmische, aufbrausende Atlantik. Im Osten kann man Gibraltar sehen und im Süden die afrikanische Küste.
Die kleine unbewohnte Insel ist knapp 30 ha groß und gehört zum Nationalpark der Meerenge von Gibraltar "Parque natural del Estrecho". Auf der kleinen Insel befinden sich die Ruinen einer Festungsanlage aus dem 17. Jahrhundert.

Festung de Guzman el Bueno
Die kleine Festungsanlage wurde im Jahr 960 von den Mauren, zur Verteidigung Tarifas, direkt am Meer erbaut. Von den Türmen der gut erhaltenden Burg hat man eine tolle Aussicht auf den Hafen und die Altstadt von Tarifa, bei guter Sicht kann bis zur Küste Afrikas sehen.
König Sancho IV. von Kastilien besiegte und vertrieb die Mauren, im Jahr 1296, aus der Stadt Tarifa. Der Legende nach sollen bei späteren Kämpfen, die Mauren den Sohn des Stadtkommandanten, Alonso Pérez de Guzman (1256–1309), Herzog von Medina Sidonia, gefangen genommen haben. Die Mauren drohten mit der Ermordung des Jungen, falls die Stadt nicht kapitulieren würde. Guzman aber weigerte sich Tarifa aufzugeben und warf heroisch von der Burg den Mauren ein Schwert zu. Guzman konnte die Stadt Tarifa erfolgreich gegen die Mauren verteidigen, doch die Mauren töteten seinen Sohn. Zur Anerkennung seines Mutes und seiner Liebe zur Stadt Tarifa, bekam Guzman den Beinamen "El Bueno" (spanisch: der Gute oder der Mutige).
Die Burg wurde später in "Castillo de Guzman el Bueno" umbenannt und zu Ehren Guzman wurde dem tapferen Verteidiger ein Denkmal in Tarifa errichtet.

Tarifa an der Straße von Gibraltar
In Tarifa, auch genannt Hauptstadt des Windes, ist die Windwahrscheinlichkeit sehr hoch. Der Wind ist teilweise sehr böig und bietet ausgezeichnete Bedingungen für Surfen und Kitesurfen.
In Tarifa gibt es zwei Winde, Poniente und Levante. Der Westwind an der andalusischen Küste wird Poniente genannt und den Ostwind nennt man hier Levante. Der Wind kommt manchmal vom Land und manchmal von der See und sorgt somit für unterschiedliche Bedingungen und für viel Abwechslung für die Wassersportler.
In Tarifa befinden sich mehrere Kitesurfschulen für alle Niveaus, von Anfänger bis Fortgeschrittene. Wassersportler aus der ganzen Welt verbringen ihren Urlaub in Tarifa im Süden von Spanien.
Die meisten Touristen kommen des Windes und der sehr schönen Strände nach Tarifa und sind tagsüber an den Stränden und abends in den vielen gutbesuchten Restaurants, Bars und Pubs.

Strand Bolonia - Ruinenstadt Baelo Claudia
Das kleine andalusische Dorf Bolonia befindet sich knapp 20 Kilometer nordwestlich von Tarifa. In Bolonia gibt es wenige kleinere Supermärkte und Restaurants.
An der fast 4 km langen Bucht von Bolonia, am "Playa de Bolonia" liegt die römische Ruinenstadt Baelo Claudia. Baelo Claudia wurde im 2. Jahrhundert vor Christi von den Römern erbaut. Die Bucht diente den Römern als Hafen. In der Stadt gab es eine kleine Fischsoßen - Fabrik.
Die Römer trieben Handel von Baelo Claudia mit Afrika und exportierten Waren von Spanien über den gesamten Mittelmeerraum bis nach Rom. Die Stadt wurde vermutlich durch ein Erdbeben total zerstört. Gut erhalten sind noch ein Tempel, sowie ein Teil der Fabrik.
Mit seinem feinen, weißen Sand zählt der Strand "Playa de Bolonia" zu einem der schönsten Strände Andalusiens. Am Strand gibt es eine etwa 30 Meter hohe und 200 Meter lange Sanddüne.
Fähre nach Afrika
Von Tarifa kann man mit der Fähre nach Tanger in Marokko fahren. Die Fährverbindungen von Spanien nach Tanger gibt es bis zu fünfmal am Tag, wobei die Überfahrt ca. 1 Stunde dauert.
Delfin- und Walbeobachtung
Am Hafen werden mehrere Bootstouren zur Delfin- und Walbeobachtung angeboten.